Die Göttin Isis / The Godess Isis

Isis ist die ägyptische Göttin der Liebe, Kultur und Weisheit. In der ägyptischen Mythologie ist sie die Gemahlin des Osiris und Mutter des Horus. Bis ins 4. Jahrhundert wurde sie im ganzen römischen Reich verehrt. Auch in den deutschen Städten Köln und Mainz wurden ihr Tempel erbaut. Als philosophisches Prinzip steht Isis für die menschliche Suche nach Weisheit und ist in der abendländischen Kultur tief verwurzelt

Die Göttin Isis
Die Göttin Isis

Isis ist die ägyptische Göttin der Liebe, Kultur und Weisheit. In der ägyptischen Mythologie ist sie die Gemahlin des Osiris und Mutter des Horus. Sie galt als Mutter der Pharaonen und noch Kleopatra VII. betrachtete sich als Tochter der Göttin Isis. In griechisch-römischer Zeit wurde die Göttin so beliebt, dass ihr Kult sich weit über die Grenzen Ägyptens ausbreitete. Bis ins 4. Jahrhundert wurde sie im ganzen römischen Reich verehrt. Der Isis-Tempel von Philae in Oberägypten war noch bis ins Jahr 535 in Betrieb - er gehört heute zum UNESCO-Welterbe. Auch in den deutschen Städten Köln und Mainz wurden Isis-Tempel erbaut. Als philosophisches Prinzip steht Isis für die menschliche Suche nach Weisheit und ist in der abendländischen Kultur tief verwurzelt - man denke nur an Schillers Gedicht "Das verschleierte Bild zu Sais" oder Mozarts "Zauberflöte". Immanul Kant schreibt: "Vielleicht ist nie etwas Erhabeneres gesagt oder ein Gedanke erhabener ausgedrückt worden als in jener Aufschrift über dem Tempel der Isis". Er bezieht sich dabei auf den durch Plutarch überlieferten Satz: "Ich bin alles was da ist, was da war und was da sein wird, und meinen Schleier hat kein Sterblicher aufgedeckt". (Quelle: Assmann, Erinnertes Ägypten, S. 139)

Doch nicht nur für die Geschichtswissenschaften und Kulturinteressierten spielt die Göttin Isis eine Rolle. Isis ist der Vorname tausender Frauen und Mädchen, die nach der ägyptischen Göttin benannt wurden. Außerdem sind  hunderte von Firmennamen aus allen Branchen (z.B. Reiseveranstalter, Orientalischer Tanz, Beauty-Produkte usw.) mit dem Namen der Göttin Isis verknüpft. Sie alle leisten einen wertvollen Beitrag in unserer Gesellschaft und werden durch die Benutzung des Akronyms "ISIS" für die Terrormiliz Daesh massiv geschädigt.

Indem man den Namen "Isis" für den IS (Daesh) benutzt, tut man genau das, was jene Mörder wollen - man schädigt und zerstört unsere Kultur.

Deshalb tut das bitte nicht!

Seit einiger Zeit hört man in den Medien immer wieder den Namen Isis. Doch leider ist dabei meist nicht von der schönen ägyptischen Göttin die Rede, sondern von einer Terror-Gruppe, die durch die Zerstörung von Kulturdenkmälern, besondere Grausamheit und Frauenhaß von sich reden macht, und die in der arabischen Welt unter dem Namen Daesh bekannt ist. Dass die westlichen Medien zunächt eine Abkürzung wählten, die bis auf die Großschreibung vom Namen der Göttin nicht zu unterscheiden ist, kann nur als eine der Absurditäten der Geschichte angesehen werden. Schließlich war gerade die Göttin Isis in der antiken Welt ein Symbol für Weiblichkeit und weibliche Stärke.  In den Mythen erscheint Isis stets selbstbewußt, redegewandt und listenreich. Daneben ist sie ein Symbol für Treue und eine Liebe, die sogar den Tod überwindet. Gegensätzlicher geht es nicht. Dass man also gerade diesen Namen als Akronym für eine Terrorgruppe wählte, ist an Dummheit, Ignoranz und Absurdität kaum noch zu überbieten. Tausende Mädchen und Frauen, die nach der Göttin Isis benannt sind, leiden jetzt darunter, dass die Masse nicht unterscheiden kann, sie werden diskriminiert und bedroht.